Rot-Weiss Essen wollte an diesem Drittliga-Spieltag sportlich aus der Krise. Nach 45 Minuten stand es 1:1 im Kellerduell beim FSV Zwickau, dann brannten einem Zuschauer die Sicherungen durch.
Daher wird RWE die drei Punkte nun am grünen Tisch wohl bekommen, leider konnten die Essener das sportlich nicht regeln. Nach einer Roten Karte und einem Handelfmeter, den Simon Engelmann für die Essener verwandelte, ging es in Zwickau emotional in die Kabine.
Auf den letzten Metern schmiss dann ein Zuschauer, den man im TV gut sehen konnte, den Inhalt seines Bierbechers ins Gesicht von Schiedsrichter Nicolas Winter.
Der entschied im Nachgang, dass er die Partie abbrechen würde. Frank Fischer, Sprecher des FSV-Vorstandes, hofft zwar auf ein mildes Urteil gegen seinen Verein, aber das wird nicht klappen.
Zumal der Bierwerfer bereits identifiziert sein soll. Fischer sagte gegenüber der "Neuen Presse": "Wir haben den Mann identifiziert, es war einer unserer Sponsoren."
Der nun einiges zu hören bekommen wird. Der Klub drohte bereits mit Konsequenzen. Je nachdem, wie das Urteil des Sportgerichts ausfällt, muss der Täter mit einem Stadionverbot oder Regressforderungen rechnen. Und auch vom Schiedsrichter kann es noch Ärger geben, sollte der Anzeige erstatten, droht dem Übeltäter auch ein zivilrechtlicher Prozess.
Am Ende scheint nur die Höhe der Strafe offen zu sein. Sowohl Sportanwalt Prof. Dr. Markus Buchberger (gegenüber RevierSport) als auch ehemalige und aktuelle Schiedsrichter sagten übereinstimmend, dass die Partie am Ende mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit 2:0 für Essen gewertet werden wird.
Für RWE wäre es ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt. Und für Zwickau wäre es ein weiterer Schritt in Richtung Regionalliga. Und jetzt kann es auch noch mit einem Sponsor knallen. Schwere Zeiten für den FSV.